Kommentare 9

Nachfolger – Was kommt nach der Fuji X100F

Vor wenigen Wochen habe ich in meinem Artikel meinen Weg zur Fuji X100F und meine ersten Erfahrungen geschildert. Noch immer bin ich hellauf begeistert und habe die Kamera jeden Tag dabei. Das Ergebnis: Viele Fotos von Situationen, von meinen Reisen und aus dem Alltag. Wenn die Kamera nicht dabei ist, fehlt etwas in meinem Gepäck.  Da die X100F bereits im Januar 2017 auf den Markt kam und mittlerweile mit der X-T3 die erste Kamera mit X-Trans IV auf dem Markt ist, stellt sich natürlich die konkrete Frage nach dem Nachfolger.

Update: Es soll am 14.02.2019 ein Release-Announcement – vermutlich für die X-T30 – geben. Gut möglich, dass dabei auch ein Nachfolger der X100F angekündigt wird (Quelle Fujirumors).

Rein rechnerisch – und diese Spielchen treibt natürlich aktuell jede Webseite zu dem Thema – müsste ein Nachfolger der X100F im ersten Quartal 2019 auf den Markt kommen. Es lag jeweils immer ein knappes halbes Jahr zwischen dem Release der X-T und der X100. Auch die Jungs von Fujirumors haben schon einen Bericht zum Nachfolger der X100F und der x-Pro2 auf ihrer Webseite. Ob es nun eine X100G, X100V oder vielleicht sogar eine X200 wird, lässt sich nur sehr schwer sagen und ist am Ende auch total irrelevant. Viel mehr bietet es sich an, ein paar Spekulationen und Wünsche zu den Merkmalen der Kamera zu diskutieren.

X-Trans CMOS Sensor 4 und X Prozessor 4

Der Nachfolger der X100F wird in jedem Fall mit dem neuen Sensor und dem neuen Prozessor von Fuji ausgestattet sein. Allein die erhöhte Auflösung und die schneller Verarbeitungsgeschwindigkeit werden den Nutzer zugute kommen. Aufgrund der höheren Performance werden AF und auch die Serienbildfunktion deutlich verbessert daherkommen. Das Rauschverhalten vom X-Trans CMOS 4 halte ich nicht für Überlegen gegenüber dem X-Trans CMOS 3 und daher erwarte ich hier keine Verbesserung.

Möglicherweise kommen auch Funktionen wie Blackout-Free Burst oder Wiederholrate des EVF in den Bereich der X-T3. Das wäre natürlich eine äußerst spannende Entwicklung wenn auch für das Anwendungsgebiet der kleinen Kameras kaum in der Praxis relevant.

Die ohnehin schon rasante Startgeschwindigkeit von 0,5 Sekunden bis zur Bereitschaft könnte durch das Upgrade auf die 0,3 Sekunden der X-T3 sinken. In der Praxis merkt man den Unterschied schon in Einzelfällen. Wenn es nur ein einziges Mal bei einem Foto hilft, ist es auch eine sinnvolle Sache.

Autofokus

Auch wenn keine generellen Anpassungen an der Optik zu erwarten sind, werden der neue Sensor und der neue Prozessor eine deutliche Verbesserung der AF-Performance bieten. Besonders bei der Nutzung von AF-C und Gesichts- oder Augenerkennung wird die Benutzung deutlich schneller sein. Da bin ich mir sicher. Ähnliche Auswirkungen hatte der Umstieg von X-T2 auf X-T3 bei älteren Optiken wie dem 35 f1.4 und dem 56 1.2. Die Anzahl der Fokuspunkte könnte sich von 325 auf 425 erhöhen, was ich aber für irrelevant halte.

Objektiv Fujinon XF 23 F2

Aufgrund der Abbildungsleistung halte ich es für ausgeschlossen, dass der Nachfolger der X100F mit einem neuen Objektiv ausgestattet wird. Die Konstruktion wäre aufgrund des Leaf-Shutters einfach zu aufwändig und stände in keinem Verhältnis zum Ergebnis. Weiterhin sehe ich auch keine Verbesserungsmöglichkeiten in der Kompaktheit. Weiterer Vorteil: Die bisherigen Konverter für Tele und Weitwinkel könnten weiter genutzt werden. Einziges, kleines Detail: Eine dritte Nase am Wahlring für die Blende für die Bedienung in manchen Situationen einfacher machen, gerade im Hochformat.

4K-Video

Der Nachfolger der X100F wird aufschließen und in Zukunft ebenfalls 4K-Video anbieten. Als Abgrenzung zu X-T3 und x-Pro3 wird möglicherweise keine Aufzeichnung bis 60fps zur Verfügung stehen. Da auch weiterhin nur ein SD-Slot vorhanden sein wird, wird auch der Nachfolger der X100F keine Videomaschine werden. Dafür fehlen allein schon ein Bildstabilisator und eine sinnvolle Auswahl an Brennweiten.

Da ich im Bereich Video und Film nicht im Thema bin, empfehle ich hier die Lektüre eines anderen Artikels, der konkret die X-T2 und die X-T3 vergleicht. Die Ergebnisse sollten sich zu großen Teilen auch auf X100F und seinen Nachfolger übertragen lassen.

EVF/OVF, Bedienkonzept, Touch und LCD

Mit großer Sicherheit wird der Touchscreen im Nachfolger der X100F Einzug halten und damit mehr Möglichkeiten in der Bedienung geben. Weiterhin denke ich, dass es auch weiterhin keinen klapp- und neigbaren Bildschirm geben wird. Das minimalistische Konzept wird an der Stelle mit hoher Wahrscheinlichkeit beibehalten.

Beim Sucher benötigt es aus meiner Sicht keinerlei Verbesserung. Ich nutze weiterhin 50/50 beide Varianten. Was man jedoch nie genug haben kann: Auflösung des elektronischen Suchers (EVF). Da darf es gerne einen Schritt nach oben gehen. Bislang ist die X100F mit ca. 2,4 und die X-T3 schon mit ca. 3,7 Megapixel unterwegs. Die Größe unterscheidet sich kaum und wird daher in der Praxis keine Rolle spielen.

Konnektivität WLAN und Bluetooth

Wie auch schon die X-E3 und die X-T3 wird der Nachfolger der X100F auf Bluetooth zugreifen können und damit das Geotagging und auch die Schnellübermittlung von Previews auf andere Geräte unterstützen. Spielt sicherlich nicht für jeden Nutzer eine Rolle aber ich halte es einfach für zeitgemäß. WLAN wird weiterhin verfügbar sein und entspricht schon heute dem aktuellen Standard 802.11 b/g/n.

Die microUSB-Buchse wird beim Nachfolger vermutlich einer USB-C-Buchse weichen und sollte auch das Laden darüber unterstützten. Diese Funktion gibt es bisher nur in X-T3 und X-E3. Absolut sinnvoll – gerade auf Reisen.

Made in China

Nachdem mittlerweile auch die X-T3 in China gefertigt wird, wäre es eine mittelgroße Überraschung, wenn der Nachfolger der X100F in Japan gefertigt werden würde. Da wir sowohl eine X-T2 als auch eine X100F und eine X-T3 im Haushalt haben kann ich ziemlich sicher sagen: Das spielt höchstens noch eine emotionale und nostalgische Rolle. Der Nachfolger wird aus China kommen!

Der Preis

Preislich wird der Nachfolger der X100F aufgrund der Fertigung in China vermutlich zum gleichen UVP angeboten werden wie auch die X100F selbst zum Einführungszeitpunkt: 1.399€.

Zusammenfassung

Vermutlich wird der Nachfolger der X100F keine Revolution. Einzelne Funktionen werden verbessert und durch Sensor und Prozessor ergeben sich neue Möglichkeiten in Performance und Verarbeitung von Videoformaten in 4K.  Wenn meine Erwartungen von oben eintreffen, wäre der Nachfolger der X100F für mich eher ein Kandidat zum Überspringen aber für alle Besitzer einer X100T oder X100S oder sogar dem Urmodell exakt der richtige Zeitpunkt für ein Upgrade.

Ich hoffe inständig, dass nicht zu viel an der Kamera geändert wird. Spannende, kleine Funktionen wie der Hybridsucher, der integrierte ND-Filter und auch die digitale Umschaltung der Brennweite als Notfallzoom (35, 50, 75mm) sind einfach in der Praxis sehr praktisch.

9 Kommentare

  1. Pingback: Nachfolger der Fuji X100F - 2020 mit neuem Objektiv – HENDRIK KAHMANN

Schreibe eine Antwort


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.